Ergonomie Griffe - MTB und Rennrad (SQlab)

Hebinger Sports GmbH & Co. KG.
2017-04-01 16:01:00 / Tech Talk / Kommentare 0

SQlab-Schulung – Griffe + Innerbarends (Teil 2 / 2)


Im ersten Teil bin ich etwas auf das im wahrsten Sinne des Wortes zentrale Thema der Ergonomie eingegangen. Wir erinnern uns nochmal zurück an die Grafik bzgl. Der häufigsten Beschwerden beim Radfahren und sehen: Auch Nacken, Hand und Rücken sind häufige Schmerzquellen oder beliebter Aufenthaltsort von Verspannungen.

Fangen wir bei dem 'Kontaktpunkt Hände' mal an

Griffe – für jeden die richtige Griffweite

Ähnlich wie bei Sätteln gibt es auch bei Griffen nicht den einen, der jedem passt und mit dem jeder glücklich ist. Und auch hier gibt es bestimmte Nerven, die man entlasten sollte. Etwas vereinfacht sind das vor Allem der Ulna- (Ringfinger + kleiner Finger) und der Median-Nerv (Daumen, Zeige- + Mittelfinger). Der Ulna-Nerv (Kapaltunnel) sitzt etwas mittig und wird oftmals von zu großen Entlastungsflügeln bedroht. Deshalb sollte man darauf achten, dass die Entlastungsflügel so weit außen wie möglich sitzen.

Lässt man die Entlastungsflügel hingegen komplett weg, läuft man Gefahr, den Ulnanerv außen zu stark zu belasten und abzuklemmen, was zu Taubheit in Ringfinger und kleinem Finger führen kann.

Die ergonomischste Griffform nutzt allerdings nichts, wenn die Griffe nicht richtig eingestellt sind. Da ich ganz oft Griffe sehe, die zumindest ergonomisch sein sollen, dann allerdings die gut gemeinte, aber oft falsche Einstellung sehe, hier auch noch ein kurzer Hinweis wie die Griffe eingestellt sein müssen. Bei natürlicher Stellung des Handgelenks ist dieses leicht nach oben abgeknickt. Es soll nicht das Ziel sein, die Griffe so einzustellen, dass Handrücken und Unterarm eine Linie bilden! Das kann zu Abrutschen führen, worüber sich der Daumen meist gar nicht freut!
 

Innerbarends am Lenker – Die Antwort auf die neuen Lenkerbreiten

Ein weiteres kleines, aber recht nützliches Teil sind die vorgestellten Innerbarends von SQlab. In den letzten Jahren hat man Barends immer seltener gesehen und das nicht ohne Grund. Der Trend zu immer breiteren Lenkern hat dazu geführt, dass die Position der Barends an der Außenseite des Lenkers etwas deplatziert ist. Wem der Uphill noch nicht reicht zum Auspowern, der kann natürlich weiterhin gerne noch Liegestütze auf seinen Barends machen, für alle anderen stellen die Innerbarends eine super Entlastung für Schulter und Rücken dar.

Bei Tests auf der Bahn konnte man sogar eine Kraftersparnis von ca. 5% feststellen, was natürlich enorm ist, allerdings auch wieder sehr stark relativiert werden sollte, wenn man sich das Ganze am MTB ansieht. Dort lassen sich realistisch sicher keine 5% Kraft einsparen durch geringeren Luftwiderstand, aber trotzdem ist auch da der Luftwiderstand nicht völlig zu vernachlässigen, auch wenn das oft kein Thema ist. Relevant ist das freilich nur für Fahrer, die auch schnell oben sein möchten. Wer einfach gerne viel Zeit im Wald verbringt wie ich, der kann auch einfach nur von der angenehmen Handstellung profitieren.

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