Klick- / Plattform Pedale

Worauf Du stehst und was Dich antreibt

Die Pedale stellen mit Lenker(griffen) und Sattel einen der 3 Kontaktpunkte des Fahrers mit dem Fahrrad dar.

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Pedale richtig montieren

Häufige Geräuschquelle: Falsch montierte Pedale

Ein häufiges Problem bei Fahrradgeräuschen sind falsch montierte Pedale, oft weil kein Fett verwendet wurde. Pedale haben ein Links- und ein Rechtsgewinde. Zum Glück entspricht die Seite des Gewindes der Seite, an der es montiert wird (im Gegensatz zu den BSA-Innenlagerschalen). Auf den meisten Pedalen findest Du eine Markierung mit „L“ für links und „R“ für rechts.

Falls Du Dir „righty tidy, lefty loosey“ nicht merken kannst: Pedale werden „nach vorne“ eingeschraubt und „nach hinten“ demontiert.

Beim Montieren der Pedale solltest Du darauf achten, dass das Gewinde sauber ist. Bei neuen Pedalen ist das meist unproblematisch, sonst befreist Du es mit einem Tuch und Reiniger von Schmutz. Da die Pedalachsen aus Stahl oder Titan bestehen, kannst Du auch härtere Reiniger oder bei Bedarf eine Drahtbürste verwenden.

Sobald die Gewinde sauber sind, solltest Du sie mit einem geeigneten Trennmittel behandeln, damit sich die Pedale nicht festsetzen, wenn sie länger am Rad bleiben. Dafür eignen sich Montagepaste, Fett oder Kupferpaste bei Titanachsen.

Vergiss nicht, die Unterlegscheiben mit zu montieren, falls vorhanden. Bei einfachen Pedalen ohne runde Auflagefläche an der Kurbel sind ebenfalls U-Scheiben nötig. Die Kanten der Pedalachse können sonst die Oberfläche der Kurbel beschädigen, was zu Korrosion und langfristig zu einem Bruch der Kurbel führen kann.

Schraube die Pedale zunächst von Hand locker ein. Wenn es schwer geht, könnte das Pedal verkantet sein, das Gewinde nicht in Ordnung oder Du versuchst, es auf die falsche Seite zu schrauben.

Ziehe die Pedale nun mit dem richtigen Drehmoment an (ca. 30 bis 35 Nm oder nach Herstellerangabe). Verwende dafür einen Drehmomentschlüssel mit passendem Steckschlüsseleinsatz (meist 6 oder 8 mm), wenn die Pedalachse das zulässt, oder einen Gabelschlüssel, falls nur eine Aufnahme für einen solchen vorhanden ist.


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Ihre Aufgabe ist es die vom Fahrer eingeleiteten Kräfte an die Kurbelarme weiterzuleiten. Das dadurch entstehende Drehmoment wird über den Antrieb in das Hinterrad eingeleitet und treibt das Fahrrad an. Beim Bergabfahren sollte es Dir zudem einen sicheren Stand geben. Je nach Einsatzbereich, Fahrtechnik und persönlichen Vorlieben erreichst Du das entweder durch entsprechende Pedalpins auf einem Plattformpedal oder durch ein Klicksystem (Shimano SPD, Look, Crankbrothers). Die Klicksysteme der verschiedenen Hersteller sind nicht untereinander kompatibel, jedoch ist die Aufnahme an den Schuhen genormt, so dass sich alle Systeme mit den entsprechenden Cleats an jedem Schuh für Klickpedale montieren.
 

Aufbau

Jedes Pedal besteht aus einer Achse, einem Pedalkörper und mindestens 2 Lagern, welche Pedalkörper und Achse spielfrei verbinden und für einen leichten Lauf sorgen. Je nach Qualität und Einsatzbereich kommen Gleitlager, Rollenlager, Kugellager oder eine Kombination aus verschiedenen Lagerarten zum Einsatz. Die Pedallager sind mit das wichtigste Qualitätskriterium von Pedalen und bestimmen maßgeblich die Lebensdauer von Pedalen. Die Lagerung ist daher auch ein Hauptgrund für die großen Preisdifferenzen.
 

Die Montage von Pedalen ist einfach, wenn man weiß wie

Um ein selbständiges lösen der Pedale von den Kurbelarmen zu verhindern, haben das rechte und das linke Pedale unterschiedliche Gewinde. Wer das nicht weiß oder beachtet, verzweifelt schnell bei der Montage oder Demontage und läuft Gefahr, das das Gewinde am Pedal oder am Kurbelarm zu beschädigen.

Rechtes Pedal: Rechtsgewinde
Linkes Pedal: Linksgewinde


Nun könnte man meinen, die Gewinderichtung sei genau verkehrt herum, da sich die Pedale bei schwergängigen Lagern selbst lösen könnten (dieser Denkansatz ist auch korrekt), tatsachlich gibt es aber einen Taumeleffekt, welcher wesentlich größer ist. Daher ist der Lagergedanke zu vernachlässigen. Beim Treten auf das rechte Pedal tendiert die Pedalachse dazu nach unten abzukippen, durch das Treten entsteht eine Taumelbewegung im Uhrzeigersinn, das Pedal würde also noch fester angezogen werden und wird sich somit nicht lösen. Am Linken Pedal entsteht die Taumelbewegung gegen den Uhrzeigersinn, daher das Linksgewinde um das Lösen zu verhindern. Genial einfach!  
 

Klickpedale vs. Plattformpedale

Grundsätzlich gibt es 2 verschiedene Arten von Pedalen:

Klickpedal Shimano XT

Klickpedale: Bei Klickpedalen sind Schuhe und Pedale durch einen Einrastmechanismus fest miteinander verbunden. Die Feste Verbindung wird durch eine Metall- oder Kunststoffplatte unter dem Schuh ermöglicht, welche in den Mechanismus des Pedals einrastet. Zum lösen des Schuhs vom Pedal wird dieser seitlich gedreht. Bei manchen hochwertigen Pedalen, vor Allem bei den höherwertigen Shimano SPD Pedalen, sind Auslösewinkel und benötigte Auslösekraft einstellbar. Bei anderen Pedalsystemen wie z.B. bei den Crankbrothers Eggbeatern ist die Federhärte und der Auslöswinkel nicht einstellbar, es kann aber je nach Montageseite der Pedalplatten (Cleats) zwischen zwei verschiedenen Versionen gewählt werden. Zusätzlich bieten die Crankbrothers Eggbeater Pedale den Vorteil, dass ein Einstieg von 4 Seiten möglich ist. Ein geniales System, was auch in der Praxis funktioniert, wie wir finden und daher uneingeschränkt empfehlen können!

  • Vorteile: Bei Klickpedalen ist der Schuh fest mit dem Pedal verbunden, somit ist es nicht nur Möglich auf die Pedale zu treten, sondern auch nach dem unteren Totpunkt daran zu ziehen. Durch dieses runde Treten lässt sich ein konstanteres Drehmoment erzeugen, da immer mit einem Bein gezogen und mit dem anderen getretenen werden kann.
  • Nachteile: Bei schlammigen Bedingungen kann es durchaus passieren, dass sich die Pedale oder Schuhplatten mit Dreck zusetzten, sodass die Pedale nicht mehr einrasten. Auch das Einrasten/ Anfahren an straken Steigungen erfordert etwas Übung. Bei Gefahrensituationen in denen man schnell den Fuß auf den Boden stellen möchte ist Vorsicht geboten, da der Schuh nicht einfach vom Pedal gehoben werden kann sondern erst zur Seite gedreht werden muss. Auch diese Bewegung will gelernt sein.
Plattform Pedal Reverse Escape

Plattform Pedale: Plattform-Pedale haben eine große Aufstandsfläche und sind oftmals zusätzlich mit Pins / Spikes ausgestattet (kleine Metallstifte, welche sich in der Schuhsohle verhaken), um dem Fahrer einen sicheren Stand auf dem Pedal zu geben. Hier raten wir gerne zu Reverse Pedalen, die vom Preis- Leistungsverhältnis unschlagbar sind und die es vom vernünftigen Einsteigermodell (Reverse Super Shape 3D), über das mittlerweile zu Recht bekannte und sehr beliebte Reverse Escape bis hin zur High-End-Version, dem Reverse Black ONE gibt. Zusätzlich sind für alle Versionen Ersatzpins verfügbar.

  • Vorteile: Sie bieten einen sicheren Stand, es sind keine speziellen Schuhe nötig und in Gefahrensituationen ist der Fuß schnell vom Pedal. 
  • Nachteile: Das runde Treten ist mit Plattform Pedalen nicht möglich, da nur durch Druck auf das Pedal Vortrieb generiert werden kann. Das Fahren mit Plattformpedalen ist also nicht so effizient wie mit Klickpedalen.
     
Übersicht Vorteile / Nachteile von Klickpedalen und Plattformpedalen
  Vorteile Nachteile
Klickpedale - Es kann auch am Pedal gezogen werden
  -> runder Tritt
- Kein Abrutschen möglich
- Erfordert etwas Übung / Routine
- Kann anfangs gefährlich sein, solange die Auslösbewegung noch nicht intuitiv geschieht.
- benötigt spezielle Schuhe
Plattformpedale - Sicherer Stand
- Keine speziellen Schuhe benötigt
- Resistent gegen Dreck
- Kein runder Tritt möglich
- Abrutschen möglich

 

 


Kombipedale: Kombipedale können sowohl mit Klick-Schuhen als auch mit normalen Schuhen verwendet werden. Sie haben meist eine Plattform, welche einseitig verwendet werden kann. Auf der anderen Seite befindet sich der Einrastmechanismus für Klick-Schuhe.
Alle Systeme haben Vor- und Nachteile. Wofür man sich entscheidet, ist letztendlich Geschmackssache.  

 

Bei fest gefressenen / gerosteten Pedale kommt man oft nur mit Tricks weiter

Der Zahn der Zeit und Wasser macht auch vor Pedalen nicht halt. Oft im Dreck, keine wirkliche Dichtung, starke Belastung, seltene Demontage - ein Pedal ist prädestiniert, sich im Gewinde so richtig schön festzufressen, insbesondere, wenn es ohne Fett montiert wurde. Wenn es so weit ist, kommt man mit Handkraft kaum noch weiter. Abhilfe schafft ein langer Hebel - mit einem stabilen Rohr, das groß genug ist, dass Dein Schraubenschlüssel (15 mm) rein passt, kannst Du ein vielfaches an Kraft aufbringen. Einfach den Schraubenschlüssel ansetzen, Rohr drüber und hoffen, dass sich das Pedal lösen lässt. Dabei unbedingt (vorher) beachten:
Rechtes Pedal: Rechtsgewinde
Linkes Pedal: Linksgewinde

Zum Lösen des rechten Pedals also gegen den Uhrzeigersinn drehen, zum Lösen des linken Pedals im Uhrzeigersinn drehen.