Steckachsen / Schnellspanner



Artikel 1 - 4 von 4

[...]

Der Naben-Schnellspanner zählt sicherlich zu einer der genialsten Erfindungen im Fahrrad-Bereich überhaupt: Er fixiert und hält das Laufrad nicht nur zuverlässig, sondern ermöglicht zudem eine schnelle und äußerst einfache Montage bzw. Demontage des Laufrades – und das in den meisten Fällen werkzeuglos! Am Mountainbike kommen unterschiedliche Schnellspannersysteme mit abweichenden Achslängen und Achsdurchmessern zum Einsatz. Für eine sichere Klemmung ist ein hoher Klemmdruck und Stabilität unabdingbar, weshalb nur hochwertige Naben-Schnellspanner Verwendung finden sollten.

Seit vielen Jahren stellen die traditionellen Schnellspanner mit Hebel, Federn und Klemmmutter den Standard dar. Die Achsen haben einen Durchmesser von ungefähr 5 mm und sind üblicherweise aus Edelstahl gefertigt, der Hebel hingegen aus Aluminium. Sehr hochwertige Naben-Schnellspanner verfügen über eine Titan-Achse. Der Schnellspanner bietet beste Voraussetzungen für ein unkompliziertes, aber dennoch sehr effektives und farbenfrohes Tuning.

In den vielen Jahren der Geschichte des Mountainbikes haben sich neben dem klassischen Achsenstandard noch weitere, modernere Achsenstandards entwickelt. Moderne Steck- bzw. Schraubachsen mit größerem Durchmesser gewährleisten eine höhere Lenkpräzision und ein Plus an Steifigkeit. Im Downhill Sport haben sich Vorderrad-Achsen mit 20 mm Durchmesser etabliert, im Enduro Bereich kommen an der Front QR-15 Steckachsen zum Einsatz. Die QR-Steckachse hat den großen Vorteil, dass für die Verschraubung in der Gabel kein Werkzeug benötigt wird.

Auch am Heck sorgen Steckachsen für mehr Steifigkeit: Nahezu aller Fahrrad-Hersteller verbauen an ihren hochwertigen Bikes Hinterrad-Naben mit QR-12 Steckachse. Neben den Schnellspann-Steckachsen gibt es auch Steckachsen, für deren Montage bzw. Demontage explizit ein Innensechskantschlüssel benötigt wird. Der Vorteil dieser Befestigungsart ist die deutlich höhere Diebstahlsicherheit der Laufräder.

Wie finde ich die richtige Steckachse?

Steckachsen unterscheiden sich voneinander. Je nach Hersteller des Rahmens / der Gabel gibt es verschiedene Dinge zu beachten.
Am einfachsten ist es natürlich die Steckachse die schon bei Rahmen oder Gabel dabei sind auszubauen und zu schauen ob die benötigten Informationen evtl. auf der Achse stehen.
Falls das nicht der Fall ist oder keine Steckachse mehr vorhanden ist, gehe wie folgt vor:

  1. 1) Prüfen, ob die Aufnahme an Rahmen oder Gabel auf der linken Seite gerade oder 45° angeschrägt ist
     
  2. 2) Was ist der Durchmesser der Achse? An Gabeln von Mountainbikes sind 20 mm im Downhillbereich und sonst 15 mm üblich, am Hinterbau sind 12 mm der Standard.
    Bei Rennrädern, Crossrädern und Gravelbikes haben sich vorne und hinten 12 mm etabliert, ältere Gabeln haben noch 15 mm Durchmesser.
    Es gibt aber auch Exoten (z.B. Storck) die 10 mm Achsen haben und Speziallösungen wie das Focus R.A.T. System und das Mavic Speed Release System. Den Durchmesser misst Du am besten mit einem Messschieber.
     
  3. 3) Die Einbaubreite der Nabe - am besten zu messen mit einem Zollstock. Es gibt zahlreiche Einbaubreiten an Gabeln und Hinterbauten, üblich sind (ohne Fatbikes und Tandems): 
    1. Gabel MTB: 110 mm, 100 mm
    2. Gabel Renn- / Crossrad / Gravelbike: 100 mm
    3. Hinterbau MTB: 135 mm / 142 mm / 148 mm / 150 mm / 157 mm
    4. Hinterbau Renn- / Crossrad / Gravelbike: 135 mm / 142 mm
       
  4. 4) Gesamtlänge der Achse. Ausfallenden / Aufnahmen an Rahmen und Gabeln haben verschiedene Stärken. Der Rahmen eines stabilen MTBs ist wahrscheinlich dicker als der eines leichten Rennrades, deshalb solltest Du die Dicke der Ausfallenden mit einem Messschieber messen und zur Einbaubreite addieren um die benötigte Gesamtlänge der Achse zu ermitteln.
     
  5. 5) Die Gewindesteigung. Es gibt 1.0, 1.5 und 1.75 als Gewindesteigung. Die Gewindesteigung gibt die Steigung des Gewindes pro Gewindegang in mm an. Ein Gewinde mit der Angabe "1.00" steigt also pro Umdrehung um 1 mm. Messen lässt sich die Gewindesteigung am einfachsten mit einer Gewindeschablone bzw. mit einem Messschieber, mit dem man den Abstand zwischen zwei Gewindespitzen misst.